Dies ist Teil 21 der Aufklärung in Hamburg: Johann Heinrich Bartels, Amandus Augustus Abendroth, Ferdinand Beneke und die Verbesserung einer kleinen Republik 1790–1835. Die Aufklärung in Hamburg hat ihre eigene Homepage, which you can also read in English. Die Einleitung beschreibt, worum es geht, und wer einen Überblick über die bisher veröffentlichten Kapitel haben möchte, klickt bitte hier.
Der Hamburger wollte gesund sein, doch das medizinische Angebot war fragwürdig. Es war noch nicht lange her, dass ein Wunderheiler auf dem Großneumarkt seine Praxis eröffnet hatte. Statt Approbation ließ er Theater spielen, wobei ein Schneider auf einem Ziegenbock eine gewisse Rolle spielte. Neben hoffnungsfrohen Patienten sprachen auch aufgebrachte Schneider vor, die sich in ihrer Betriebsehre beleidigt fühlten.[1] Tageszeitungen waren keine Hilfe. Franz Douillet, wohnhaft hinter den Bleichen zu Hamburg, so war es 1787 im Correspondenten zu lesen, hat eine vortreffliche Arzeney, genannt Nouveau Elixir de longue vie, welche von den Königl. Herren Aerzten in Paris approbirt ist, in Commission erhalten.[2] Dann entfaltete sich die Reklamekunst des 18. Jahrhunderts, die sich schon im vielversprechenden Namen der Tinktur zart andeutete. Das Wundermittel half bei Schwerhörigkeit und Zahnschmerzen, heilte Pocken, Epilepsie und Krätze und sorgte für eine gesunde Gesichtsfarbe, vielen Dank. Das Glas kostete eine Mark, unbemittelte Personen erhielten einen Rabatt. Aufklärer zweifelten am Verstand der leidenden Menschheit. Prätor und Polizeichef Dr. Johann Heinrich Bartels, er war in dieser Funktion auch für die Gesundheitspolitik zuständig, diagnostizierte 1804, die öffentliche Gesundheitsvorsorge ist bei uns verlassener, als in jeder kleinen Landstadt.[3]
Johann Jakob Rambach, sein neuer Gesundheitsdirektor, Physikus war sein offizieller Titel, kannte die Verhältnisse so gut, dass er ein Buch darüber veröffentlicht hatte, in dem er mit Kritik am System und am vormodernen Menschen nicht hinterm Berg hielt. Vor allem das Volk war unverbesserlich. Der gemeine Mann, so der aufgeklärte Dr. Rambach, hat eine Menge von Panazeen gegen die Epilepsie. Dazu gehörten verbrannte Mäuse und ein bisschen Zauberei. Besondere Ingredienzien waren unter dem Galgen zu ergattern. Gehenkte Diebe werden in kurzem zum Besten der antiepileptischen pharmacopoea pauperum rein ausgeplündert.[4] In der Stadt wimmelte es von Heilern und Heilerinnen.[5] Das Angebot war vielfältig, absurd und nicht ganz ungefährlich. Der aufgeklärte Reformstaat musste sich wohl oder übel mit dem Volk befassen, was nicht ganz ungefährlich war.
Die moderne Armenanstalt ging voran und schickte ihre Klienten zu akademisch zertifizierten Ärzten.[6] Konsultierte der Patient heimlich einen traditionellen Heiler, wurde die Behandlung sofort abgebrochen, Vergehen gegen den Arzt konnten mit Zuchthaus bestraft werden. Die Medizin der Armenanstalt hatte etwas Anstaltsartiges an sich, aber die Nachfrage war groß. In den ersten elf Jahren kamen 38.000 Patienten.[7] Durch ihre Ärzte sind gewiß nicht wenige Kinder von der Gliederkrankheit und andern verwandten Uebeln befreit worden, deren unausweichliche Folge sonst Verkrüppelung war.[8] Immerhin. Weitere Erfolge waren sichtbar. Dr. Rambach stellte zufrieden und etwas schadenfroh fest, dass manche Heiler jetzt selbst zum Arzt gingen.[9] Aber Vorsicht konnte nicht schaden: Das Volk läßt sich seine Vorurtheile nicht mit Gewalt entreißen … Hoffentlich wird unsere neue medizinische Polizei nicht solche Mittel ergreifen. Sie wird dem Scharlatan, dem Lügner, dem Betrüger sein Handwerk legen; sie wird das öffentliche, lügenhafte Anpreisen von UniversalMitteln verbieten …; sie wird Sorge tragen, daß wir geprüfte Aerzte, WundAerzte und Apotheker bekommen.[10] Sie tat das wirklich, es dauerte nur noch eine Weile, bis Senator Bartels 1818 seine Gesundheitsreform unter Dach und Fach bringen konnte. Davon später mehr.
Bei den oberen Klassen ging es vernünftiger zu. Man las gern die seit 1759 erscheinende medizinische Wochenzeitung von Dr. Unzer aus Altona und informierte sich dort über die Regeln des gesunden Lebens, wobei Diätetik, Mäßigkeit und Nüchternheit eine vorhersehbar große Rolle spielten.[11] Der Arzt, so der passende Titel, hatte sensationellen Erfolg. Er wurde mit und ohne Erlaubnis nachgedruckt. Ausgaben in Buchformat von mehreren Tausend Exemplaren waren sofort vergriffen. Der Bürger wollte kompetent über die eigene Gesundheit mitreden. Zu den interessierten Lesern gehörten Georg Christoph Lichtenberg, Johann Bernhard Basedow und Friedrich Nicolai. Sogar aus Polen und dem entfernteren Europa gingen Bestellungen ein. Es half, dass das Werk im Verlag des Correspondenten erschien, der mit seinen Werbe- und Vertriebskanälen den Absatz förderte.
Aktueller waren die Schriften Christoph Wilhelm Hufelands. Caroline von Axen, Ferdinand Benekes spätere Frau, las seine Tipps zur Erziehung von Kindern.[12] Dr. Rambach fand seine Theorien nicht immer ganz korrekt. Hufeland warnte vor zu viel Fleisch. Das wollte der praktische Hamburger Arzt nicht durchgehen lassen, die Erfahrung sprach dagegen. Viele Fleischesser strötzen vor Gesundheit und Kraft,[13] beobachtete er. Er war wohl selbst Anhänger des schmackhaften Bratens und agitierte gegen zu viel Gemüse: Allein Gesundheit und Stärke muß man bei solchen Makrobiotikern nicht suchen.[14] Die vegetarischen Brahmanen seien doch alle sehr bleich und schwach, hatte er gelesen.
Ferdinand Beneke verordnete sich gerne Rosskuren. Er litt unter Schmerzen im Knie, legte sich aber nicht ins Bett, sondern stapfte zwei Stunden lang im Schweiße seines Angesichts durch Minden. Zu Hause fiel er in Ohnmacht. Pfuy! Ein Mann! eine Ohnmacht? Leider habe ich mich verpflichtet, in diesem Tagebuch die Wahrheit nicht zu verhehlen. Leider! Denn sonst würde ich dieses Entehrende verschwiegen haben. Zwei Tage später stand er schon wieder auf, die Ehre war gerettet: Bin ich nicht ein derber Kerl?[15] Der etablierte Rechtsanwalt interessierte sich später für die medizinischen Theorien des Tages, besonders für den Magnetismus, den er bei Freunden und Bekannten propagierte.[16] Freundin Minna Heineken aus Bremen war bei den Benekes im Herbst 1814 zu Besuch. Ganze Tage verbrachte sie in somnambulem Zustand in ihrem Zimmer, im Zauberschlaf und im GeisterBann des Magnetismus,[17] so der faszinierte Beneke. Er hielt Kontakt mit der Geisterwelt für möglich. Man durfte sie nicht ansprechen. Dann kündete sie mit dunkler Stimme. Ferdinand solle zärtlicher sein zu seiner Frau, zum Beispiel.[18] War der Magnetismus vielleicht eine verbotene Zauberei, zu stark für den menschlichen Körper? Er wollte es nicht ausschließen. Dem erweckten Christen kamen Zweifel.[19] Manchmal war er auch schlicht genervt. Die magnetisierte Minna kam fast gar nicht mehr aus ihrem Zimmer heraus, sie schlief praktisch ständig, gewöhnlich, und magnetisch, eins, ums andre.[20] Von diesem Besuch hatte er sich wohl mehr versprochen.
Beneke war und blieb unverbesserlicher Hypochonder. Er hatte sich mit seinem Gehstock am Bauch verletzt, fühlte sich dem Tode nah und legte sich eine Pistole unters Bett, um seinen Leiden ein Ende setzen. Am nächsten Morgen wachte er guter Dinge auf, die lebensgefährliche Verletzung war eine Prellung, die Pistole kam nicht zum Einsatz.[21] Ihm war einigermaßen klar, dass seine hypochondrischen Anwandlungen mit dem Druck von Familie und Finanzen zusammenhingen. Das änderte aber nichts an der gefühlten Not. Seinen Arzt und Freund Dr. Rambach amüsierte das eher. Wissenschaftlich zertifizierte Ärzte hatten wenig Verständnis für psychosomatische Krankheitsbilder. Er erklärte den Leidenden für kerngesund, was dem aber auch nicht half.
Zwischendurch ging es Ferdinand blendend, Anfang 1811 so gut, dass er sich selbst zu seiner robusten Gesundheit beglückwünschte. Kein rheumatisches Zerren mehr in den Gliedern, die Kopfschmerzen waren verschwunden, nachts schlief er gut, und mein Magen, täglich durch des kalten Waßers Stahlbad gekräftigt, ist herkulisch.[22] Unter diesen angenehmen Umständen erklärte er alle Ärzte zu Scharlatanen, die die wohltätige Wirkung des Wassers vernachlässigten. Das galt besonders John Brown, für dessen Reizlehre Beneke sich seinerzeit interessiert hatte. Dieser britische Arzt war in Deutschland ungeheuer populär. Krankheiten wurden durch Über- oder Untererregung des Körpers ausgelöst. Irritabilität war das Leitmotiv. Therapeutische Anwendung fanden deshalb reizende und dämpfende Mittel.
Eine Behandlung gegen Scharlach bei Dr. Rambach mit dem durchdringendsten ReizMittel, das ihm zur Verfügung stand, fiel dann so aus: In einem Hause, wo schon mehrere Personen gestorben waren, ward ein junges, schon aufgegebenes Mädchen durch einige Flaschen warmen PortWein sehr schnell gerettet.[23] Dieser Arzt erzielte auch mit Opium schöne Erfolge.[24] Das System war eine Art Universallehre, die Therapie diätetisch orientiert. Fleisch, Alkohol und Opium erregten, pflanzliche Kost beruhigte, so die Theorie. Unter den deutschen Medizinstudenten kam es wegen dieser neuen Einsichten zu Tätlichkeiten. Sie waren wohl übererregt. Die Engländer hingegen blieben ruhig. 1816 wurde Beneke ernstlich und langanhaltend krank. Die Systeme zeigten schnell ihre Begrenzung. Das Krankheitsbild war unbestimmt, er war bedrückt, vergesslich, unlustig, konnte kaum noch gehen. Sein Arzt Jean Henri de Chaufepié entwickelte eine Therapie, die im Prinzip aus Bewegung und viel Mineralwasser bestand. Sie half aber nicht: Nachdem ich nunmehr 30 Flaschen Driburger durch den Leib gejagt, … mache ich nun (morgen) ein Ende damit, überzeugt, daß es mir nichts geholfen, doch gar sehr wünschend, mich zu irren.[25]
Dr. Bartels hingegen erfreute sich – abgesehen von seiner Kurzsichtigkeit – in der Regel bester Gesundheit. Sogar von Seekrankheit blieb er verschont, selbst wenn die ganze Besatzung darniederlag, wie bei seiner Rückreise von Sizilien nach Neapel.[26] Für den Senator und Bürgermeister einer Seerepublik konnte das von Vorteil sein. Nicht zu vermeiden waren allerdings Beeinträchtigungen der Gesundheit von unbestimmter Art, Beklemmungen in der Brust, hypochondrische Launen, wie Bartels das nannte, ohne aber der Hypochondrie nur eine Sekunde nachzugeben. Dann besser eine energische Badereise wie im Jahr 1802 nach Wiesbaden, obwohl der Senator hinsichtlich des Badewesens Realist blieb, das Uebel wird sie eben so wenig heilen als es das Bad thun wird. … Indes dazu trägt Reise und Bad gewis einiges bey, daß ich die kommenden Geschäftsjahre mit mehrerer Heiterkeit übernehmen werde.[27] Überhaupt war Heiterkeit ein Schlüsselwort für das eigene Wohlbefinden. Sie indizierte inneres Gleichgewicht und Lust zur Arbeit, eine spezifisch aufgeklärte Lebenstüchtigkeit, eine gemäßigt gute Laune, die Gebrechen körperlicher Art nicht zum Lebensmittelpunkt werden ließ.
Es hatte allerdings ein Ende mit der Heiterkeit, wenn eine schwere Krankheit diagnostiziert wurde, wie es in der Familie Abendroth passierte. Frau Johanna zeigte nach der Geburt des dritten Kindes Anfang 1799 Symptome der Tuberkulose. Söhnchen Ernst musste entwöhnt und aufgefüttert werden.[28] Ihre Erkrankung schien schnell voranzuschreiten, es sah nicht gut aus. An der Schwindsucht starben in Hamburg in den 1820ern jedes Jahr zwischen 500 und 800 Menschen.[29] Hans Castorp trieb sie auf den Zauberberg in die frische Luft. Aber diese Behandlung war um 1800 noch nicht bekannt. Ärzte rieten zum Aderlass, zu Quecksilberchlorid – Kalomel genannt – oder Opium.[30] Johanna Abendroth hatte eine andere Idee. Irgendwann stellte sie die Kompetenz des Arztes in Frage und warf ihn hinaus, er kurirte die „galoppirende Schwindsucht" und war alles nur Nervenschwäche.[31] Glück gehabt, sie erholte sich. Es war nicht ihre letzte medizinische Intervention. 1806 ließ eine Amme den kleinen Eduard fallen. Unermüdlich rieb ihn die Mutter trotz aller Schwarzseherei der Mediziner mit Branntwein und Seife ein. Es wirkte. Wie ich zu Dr. de Chaufepié sagte: „Nun sehen sie, der Junge ist doch zum Laufen gekommen!" — sagte er: „unter Tausenden hätte man kein Beispiel“. Alle Aerzte hatten es nicht für möglich gehalten.[32] Sie war sichtlich stolz auf ihren Heilerfolg. Als Hausarzt konnte Chaufepié bei wohlhabenden Familien mit einem Jahreshonorar von 200 bis 300 Mark rechnen.[33] So viel bekam er jedenfalls bei den befreundeten Mönckebergs, die allerdings auch sehr viel Geld hatten.
Leute mit weniger Geld landeten schnell im Krankenhaus, im Hospital. Aufklärer stellten sich darunter Großes vor. Ein humanes Unternehmen sollte es sein, hilfreich und gut, von ärztlich-wissenschaftlichem Sachverstand geleitet. Das entsprach nicht gerade dem europäischen Durchschnitt, aber es gab erhebende Beispiele. Dafür musste man längere Reisen unternehmen, nach Florenz zum Beispiel, in die Hauptstadt des aufgeklärten Musterlandes Toskana, wo Leopold, der Großherzog aus dem Hause Österreich, die Sozialpolitik nach den neuesten Prinzipien der Reform ausrichtete. So auch das Hospital, das im Winter 1786 ein gerührter Reisender aus Hamburg besuchte. Es war Johann Heinrich Bartels. Den Nachmittag ging ich in das hiesige Hospital, deßen Anblik mir viele Freude macht – freilich sah ich lauter Kranke um mich her – aber ein menschenerhebender Gedanke war mir, daß allen diesen der Herzog den LabungsBecher reicht und sie auf seine Kosten verpflegt.[34]
Das Florentiner Krankenhaus verfügte über etwa 1.000 Betten. Vom modernen Zwei-Bett-Standard war es noch weit entfernt, aber dafür verfügte jedes Bett über einen besonderen Vorzug. Sie haben alle einen Himmel, schwärmte der Besucher, und geben einen schönen Anblik.[35] Neben den zweckmäßigen Betthimmeln war das Krankenhaus nach neuesten medizinischen Grundsätzen eingerichtet. 13 Ärzte behandelten, Wundärzte waren in drei Klassen eingeteilt, kostenlose Medikamente und angemessene Kost wurden auf ärztliche Anordnung verabreicht. Es gab separate Zimmer für ansteckende Kranke, die Luft war frisch – und es wurden Protestanten ebenso wie Katholiken aufgenommen. Leider vergaß der Reisende, nach der Mortalitätsquote zu fragen. Diese Schlüsselzahl interessierte eigentlich jeden Reformer. Sie bot unmittelbar Aufschluss über die Qualität der Behandlung. Rambach kannte die Daten europaweit. Das Hôtel-Dieu in Paris oder die Berliner Charité wiesen eine Sterbequote zwischen 18 und 22 Prozent auf. Verheerend. Bei gut geführten Häusern wie in Wien oder Bamberg lag sie zwischen 3 und 4 Prozent.[36]
Vielleicht hatte Bartels nur versäumt zu fragen, weil er so bewegt war: Es waren mir in der That selige Augenblike die ich hir zwischen meinen leidenden Brüdern verweilte – ich las auch auf allen Gesichtern eine gewiße Ruhe und Ergebenheit in ihr Schiksal – ein gewißes Dankgefühl weil ihr Kummer so mildthätig gemildert ward, daß ichs mir nicht vewähren konnte mit lebhaften Farben das Glük mir auszumalen, was doch eigentlich die gütige Vorsehung durch das Vermögen so vielen Nothleidenden zu helfen, einem Regenten mitteilt. – Hier lernte ich Menschen schäzen, stärkte meinen Vorsaz auch nach meinen Kräften alles zur Linderung des Leides meiner Mitbürger beizutragen und hir lernte ich das Leiden kennen, deßen der stolze Mensch unterworfen ist.[37]
Vor dem Altonaer Tor in St. Pauli lag Hamburgs Hospital, der Krankenhof.[38] Er nahm Arme, Alte und Kranke auf und war eine Stadt im Kleinen mit Krankensälen, Waschhaus und Bäckerei. Die Bewohner verteilten sich auf 15 Säle und 90 kleinere Räume. Für psychisch Kranke gab es kaum besondere Vorkehrungen, einige waren an ihre Betten gefesselt. Kein Kranker mit Geld und Familie kam auf die Idee, den Krankenhof aufzusuchen. Auch wenn die Reformer 1797 versucht hatten, das Odium des Elends durch die Umbenennung von Pesthof in Krankenhof zu vertreiben, das Institut blieb eine Stätte der Armut. Der große Haufe, das Volk, nannte ihn schlechtweg den Hof.[39] Und gruselte sich. Der Krankenhof war kein modernes, heilendes Krankenhaus. Unsere Vorfahren … scheinen mehr darauf bedacht gewesen zu seyn, so 1801 Johann Jakob Rambach, ihn zu einem moralischen BesserungsHause, als zu einer HeilungsAnstalt für Kranke zu machen.[40] Das war das Problem. Es gab einen Prediger, einen Katecheten, einen Küster und in spätern Jahren baute man sogar eine zwar sehr geschmackvolle, aber höchst überflüßige Kirche und ein PredigerHaus, und verschwendete darauf eine Summe, die zur Anlegung geräumiger und gehörig hoher KrankenZimmer weit besser angewendet seyn würde.[41] Kurzfristlösung für Hamburg: Streichung der Predigerstelle und Anstellung eines eigenen Arztes.[42]
Im September 1810 befanden sich unter den 900 Patienten 500 Versorgungs- und Pflegefälle und 100 Geisteskranke, aber nur 300 körperlich Kranke, die einer medizinischen Behandlung zugänglich waren.[43] Paradoxerweise hatte sich der Mischcharakter des Hauses mit der Einführung der neuen Sozialpolitik noch verschärft. Gegen einen Pflegebeitrag schickte die Armenanstalt viele Menschen, mit denen sie nichts anfangen konnte – arm, alt, chronisch krank – zum Krankenhof. Denen war mit Selbsthilfe und Selbstverbesserung nicht zu helfen. Der Beitrag deckte aber die Kosten nicht und führte zu einer Vergrößerung des Defizits.[44] Die Konzentration auf die medizinische Behandlung wurde dadurch eher erschwert als befördert.
Leiter des Krankenhofs waren fünf Provisoren.[45] Traditionell führte der älteste die Geschäfte. Das hatte Nachteile. Das GrundUebel, woran der KrankenHof leidet, schrieb Rambach, ist die Art seiner Verwaltung. Ein jeder Provisor bleibt nur ein Jahr an der Regierung, und verliert dann wenigstens allen unmittelbaren Einfluß. Er tritt ab, wenn er sich erst eine genaue Kenntniß von der ganzen Anstalt erworben hat, und muß dann zusehn, wie sein Nachfolger seine Verbesserungen wieder umstößt.[46] Das änderte sich. Die Provisoren teilten sich die Administration, spezialisierte Aufgaben in Finanz- und Medizinalverwaltung entstanden, Fachwissen und Sachkompetenz bildeten sich.
Der Krankenhof sollte ein wissenschaftlich-medizinisches Institut werden, eben ein modernes Krankenhaus. Verbesserungen wurden 1805 im letzten und einflussreichsten Jahr des Vorstehers Claes Bartels eingeführt. Eine Apotheke wurde eingerichtet, der Arzt kam jetzt jeden Tag – bis dahin nur dreimal die Woche. Zusätzlich beschloss die Leitung die Einstellung eines zweiten Wundarztes. Wundärzte waren für äußere Verletzungen zuständig, standen in Hierarchie und Einkommen unterhalb der Universitätsmediziner, konnten aber bei einem gebrochenen Arm möglicherweise besser helfen als die Akademiker. Sie besuchten ihre Patienten zwei Mal pro Tag.[47] Dann mehr Hygiene. Die Wasserleitungen wurden erneuert, die Zimmer erhielten bessere Fenster und Ventilatoren und ein Badezimmer mit Wannen für warme Bäder wurde eingerichtet. Frische Luft und Sauberkeit waren integrale Bestandteile der aufgeklärten Gesundheitslehre. Bei näherer Betrachtung aber fragten sich die Reformer, ob der Krankenhof den Anforderungen einer modernen Medizin grundsätzlich gerecht werden konnte. Ueberhaupt aber möchte es wohl schwer werden, eine Anstalt, die Krankenspital, Irrhaus und Versorgungsanstalt zugleich ist, von Grunde aus zu bessern. Soll der Krankenhof für jede dieser Gattung von Elend, zweckmäßig eingerichtet werden, so müssen diese verschiedene Klassen von Unglücklichen schlechterdings von einander getrennt leben.[48]
Daran experimentierten seit einiger Zeit die Freimaurer. Sie hatten 1795 ein Musterkrankenhaus für weibliche Dienstboten in der Nähe des Dammtors gegründet.[49] Architekt war der junge Däne Axel Bundsen.[50] Johann Heinrich Bartels und Otto von Axen wurden zu Direktoren gewählt.[51] Sie blieben es über Jahrzehnte, die Leitung des Hauses war ihnen anscheinend nicht ganz unwichtig.[52] In zwölf Zimmern standen 36 Betten. Bau und Einrichtung hatten 30.000 Mark gekostet. Den laufenden Betrieb finanzierte ein Subskriptionssystem – so die Ausdrucksweise der Zeit. 500 teilnehmende Familien bezahlten jeweils drei Mark pro Jahr und schickten ihre kranken Hausmädchen und Köchinnen. Mit anderen Worten: Bartels und die Freimaurer hatten sich für den Betrieb ihrer Klinik eine Art Krankenversicherung für stationäre Pflege einfallen lassen. Die Arbeitgeber zahlten die Beiträge. Das war nicht die einzige Innovation. Im Haus arbeiteten unentgeltlich drei Ärzte, darunter Johann Jakob Rambach, der zukünftige Gesundheitsdirektor, sowie Dr. Chaufepié, Hausarzt bei den Abendroths.[53] Die Patientinnen wählten selbst den Arzt ihres Vertrauens. Im Mittelpunkt der medizinischen Versorgung standen Hygiene, Diät und wissenschaftlich fundierte Heilmethoden.
Ein Ärgernis aber waren die Patientinnen. Die kamen nämlich nicht, zumindest nicht freiwillig. Die aufgeklärten Reformer hielten die meisten Dienstmädchen deshalb für eitle Gänse. Eine nach der immer wechselnden Mode gekleidete, das Schauspiel und den Tanzboden besuchende dienende Person kann, wenn sie krank wird, sich nicht so weit erniedrigen, ein allgemeines Krankenhaus zu beziehen, – und da die Mehrheit zu diesem Schlage gehört, so wird das Institut auch noch keinesweges in Verhältniß seiner Güte und nach der Anzahl der erkrankten weiblichen Dienstboten genutzt,[54] kritisierte Topograf von Heß. Statistisch gesehen war das korrekt. In der Stadt arbeiteten tausende von Dienstboten.[55] Ein Krankenhaus auf Versicherungsbasis für eine so große Berufsgruppe hätte ein sozialpolitischer Durchbruch sein können. Irgendetwas aber stimmte nicht. Zwischen 1797 und 1809 versorgte das Haus im Jahresdurchschnitt 115 Patientinnen pro Jahr, kein wirklicher Durchbruch.[56] Auch die Öffentlichkeit nahm das wahr. Das Journal Hamburg und Altona gab die Belegung des Krankenhauses für Ende September 1801 mit 6 Personen an. 30 Betten standen also leer. Schwer zu sagen, was bei den Dienstmädchen zu dieser Verweigerung führte. Vermutlich verstanden sie die Idee des modernen, medizinischen Krankenhauses einfach nicht. Krankenhaus bedeutete Hospital, und im Hospital lagen die Elenden und Deklassierten. Es war also in ihren Augen nichts anderes als ein Armenhaus und so verhielten sie sich auch. Ganz unbegründet war diese Ansicht ja auch nicht.
Aber Bartels blieb Optimist. Ostern 1804 eröffneten er und die Freimaurer neben dem Frauenkrankenhaus die Männerklinik.[57] Es wurde ein gewisser Druck ausgeübt, sich dem Versicherungsplan anzuschließen. Ließ man sich als Hamburger in der Klinik behandeln, war man verpflichtet, zukünftig Beiträge zu zahlen. Die Republik machte erste experimentelle Schritte zu einem obligatorischen Versicherungssystem. Vielleicht war es kein Zufall, dass die Versicherungsbranche die Realisierung des Projekts unterstützte. Die See-Assecuranz-Compagnie trug 5.000 und die Assecuranz-Societät 3.000 Mark zum Bau des Hauses bei. Gleichzeitig gestalteten Bartels und Axen den Aufenthalt für Privatpatienten attraktiver. Gegen Aufpreis konnten sie ein Einzelzimmer belegen, auch bessere Nahrung bestellen. Der Erfolg hielt sich weiter in Grenzen. In der Abteilung für Männer standen ebenfalls 36 Betten zur Verfügung. Zwischen 1804 und 1809 kamen im Jahresdurchschnitt 110 Patienten, kaum mehr als im Frauenkrankenhaus.[58] Das Vorurteil gegen das moderne, medizinische Krankenhaus hielt sich hartnäckig. Die Freimaurer-Krankenhäuser hatten trotz allem ein langes Leben vor sich. 1826 wurden immerhin 195 Patienten aufgenommen.[59] Eine nachhaltige Lösung brachte allerdings erst die Eröffnung des allgemeinen Krankenhauses in St. Georg. Davon später mehr.
Wie sollte die Gesundheitspolitik der Republik auf Epidemien reagieren? Im Sommer und Herbst 1800 wurden Cadiz und weite Teile Spaniens von einer Seuchenwelle erfasst. Spätestens Anfang Winter war klar, dass es sich um Gelbfieber handelte.[60] Die Ausbrüche hatten in den großen amerikanischen Städten der Ostküste, in Philadelphia und New York, Tausende von Toten gefordert. Wer es sich leisten konnte, floh. In Hamburg wusste man das auch.[61] Dr. Chaufepié hatte seine Dissertation darüber verfasst. Alle Welt hatte gehofft, dass das Gelbfieber eine amerikanische Krankheit bleiben würde, jetzt war es in Europa in virulentester Form ausgebrochen. Panik begann sich auszubreiten. Dr. Meyer von der Patriotischen Gesellschaft sah ein neues Pestzeitalter inmitten der so selbstsicheren Zivilisation des Fortschritts heraufziehen. Die Seuche in Spanien ist … entschieden ein Zweig des amerikanischen gelben Fiebers. Und sie war viel schlimmer noch als die Pest, dieses höchste physische Uebel, welches wir bisher kannten.[62] Er war direkt betroffen. Die große und aktive Familie der Meyers, die in Cadiz, dem Zentrum des spanischen Amerikahandels, eine Niederlassung gegründet hatte, verlor mehrere Mitglieder.[63] Ferdinand Beneke trauerte mit: Durch die öden Gassen von Cadiz, schrieb der in sein Tagebuch, rollet der Todes Karren. Aus Thüren, und Fenstern wirft man die Leichen hinauf. Das Meer empfängt sie. Man hat keine andre Frage, als lebst du, leben die deinigen noch? Eine furchtbahre Betäubung liegt auf allen Gemüthern.[64]
Die Republik verschärfte die Quarantänemaßnahmen in Cuxhaven und sperrte die Elbe für Schiffe aus Spanien.[65] Aber reichte das? Schiffe konnten bei Nacht und Nebel an einsamen Stränden auf Grund gesetzt werden, Ladung, Passagiere und Mannschaft verschwanden, Seuche hin, Seuche her. Es gab nur eine Alternative, die Einrichtung einer festen Quarantänestation in Cuxhaven mit eigenem Hafenbecken, Hospital und Lagerplätzen für die Schiffsgüter, alles durch Mauer und Graben eingeschlossen und abgetrennt von Stadt und Land. Einen Plan hatte Reinhard Woltmann ausgearbeitet, der Wasserbaudirektor vor Ort, auf den in diesen Fragen Verlass war.
Jetzt geschah etwas Spektakuläres. Die Patriotische Gesellschaft übte Druck aus – öffentlich. Unter normalen Umständen vermied sie so etwas, jetzt machte sie sich zur Sprecherin der öffentlichen Meinung: Sehen Sie, adressierte die Gesellschaft die Senatoren der Republik, diese Ihnen dargelegten Wünsche, für die Wünsche einer weit größern Masse Ihrer Mitbürger an. Sie sind an Sie gerichtet. Von Ihnen erwarten diese die nachdrücklichste Mitwirkung zu ihrer Erfüllung; von Ihrer Einsicht und Thätigkeit, die Vollendung und baldigste Ausführung eines Plans, der eins der wichtigsten Mittel zum Wohl unser Vaterstadt, der das Wohl der Menschheit selbst zum Zweck hat.[66] Das war ein gewagtes Unternehmen in einem Gemeinwesen, das politische Vereine mit Skepsis betrachtete. Die Republik und ihre Bewohner hatten Glück. Wider Erwarten beschränkte sich das Gelbfieber auf Spanien.[67] Es flackerte aber immer wieder auf. 1821 wurde von Cuxhaven ein Schiff mit mehreren Toten an Bord nach Norwegen geschickt.[68] In Kristiansand befand sich eine von vielen Nordseeanrainern genutzte Quarantänestation. Und es sollte noch einige Jahre dauern, bis nach 1842 die Patriotische Gesellschaft den Charakter einer politischen Vereinigung[69] annahm.
Als Gouverneur von Ritzebüttel war Abendroth Chef der Quarantänestation. Die Regeln waren streng. Alle Schiffe aus dem Mittelmeer und von jenseits der Azoren mussten die Quarantäne-Flagge aufziehen. Lotsen durften nicht an Bord, eine Schaluppe leitete die Segler im Winter zu besonders isolierten Liegeplätzen im Hafen, im Sommer an einen Platz auf der Reede. Ein Wachtschiff mit Geschütz an Bord sorgte für die Einhaltung der Regeln. Im Extremfall waren Schiffe zu versenken, so der Befehl. Die Instruction des commandierenden Officiers geht dahin, jede Communication mit Gewalt zu verhindern, bis das widerspänstige Schiff … entweder gehorcht oder sinkt.[70] Der Gouverneur entschied über Länge und Art der Quarantäne. Abendroth verfügte über einen weiten Entscheidungsspielraum. Im Endergebnis hielt er das System aber für ausreichend, zumindest sagte er das 1818 öffentlich. Wenn gleich hier keine vollkommene Quarantaine-Anstalten, wie in Triest, Livorno und Marseille, sind und seyn sollen, so sind sie doch so ausgedehnt, daß bis zu einem endlichen Beschluß alle und jede Ansteckung verhindert werden und auch der Mannschaft die nothwendige Hülfe gegeben werden kann. Die Sicherheit gegen Ansteckung ist völlig verbürgt.[71] In der ersten Hälfte der 1830er-Jahre wurden jedes Jahr etwa 300 bis 400 Schiffe unter Quarantäne gestellt.[72] Dann kam noch eine ganz überraschende Aufgabe für Abendroth dazu. Er musste alle Maßnahmen ergreifen, wodurch, bey möglichster Erleichterung des Handels, die Sicherheit Deutschlands, wofür er also die Verantwortlichkeit gewissermaaßen übernimmt, hinlänglich beschafft wird.[73] Der Senator erklärte sich zum Sicherheitsbeauftragten für die Gesundheit Deutschlands.
Aufgeklärte Politik initiierte Gesundheitskampagnen zur Senkung der Sterblichkeit. In Hamburg begann es mit der Rettung vor dem Ertrinken. Das passte zum maritimen Gemeinwesen, aber es war schwierig wegen populärer Vorurteile. Das Volk ließ die Verunglückten mit den Füßen im Wasser liegen, anstatt sie zu retten – der vernünftige Bürger war sprachlos.[74] Die Patriotische Gesellschaft gründete eine Rettungsgesellschaft und sorgte für Prämien. Eine zentrale Erkenntnis der neuen Zeit war, dass Anreize mehr bewirkten als Strafen und Moralpredigten, obwohl gerade darüber die Religiösen sich maßlos aufregen konnten. An gefährlichen Orten stellte sie Rettungsgeräte zur Verfügung.[75] Im Winter wurden leichte Fahrzeuge eingesetzt, die sich auf dem Eis als Schlitten, auf dem Wasser als Boot bewegen ließen. Die Gesellschaft bot Erste-Hilfe-Kurse an, in denen die Retter die Bergung der Opfer mit Strohpuppen übten. Und da die Reformer aufklären wollten, veröffentlichten sie alle sechs Monate eine Liste der Rettungen in den Addreß-Comtoir-Nachrichten. 1793 erließ die Republik eine Verordnung, die jeden verpflichtete zu helfen, Behinderungen bei der Rettung unter Strafe stellte und detailliert beschrieb, wie Ersthelfer und Wundärzte zu verfahren hatten.[76] Die Verordnung musste bei den Wachen, der Garnison und den Feuerwehrmannschaften regelmäßig verlesen werden. Die Gesellschaft hatte berechnet, dass ein Rettungsfall knapp 23 Mark kostete, Humanität ging mit genauer Kostenanalyse einher.[77] Zwischen 1790 und 1825 wurden 818 Menschen aus dem Wasser gezogen, die kaum noch Lebenszeichen von sich gaben. 572 von ihnen konnten gerettet werden.[78]
Während der Vereinigung mit Frankreich geriet die Rettungsgesellschaft in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Maire-Bürgermeister Abendroth überwies Geld aus der Kommunalkasse, damit die vorige, durch Zeitumstände gelittene Wirksamkeit des Instituts wieder hergestellt und der wohlverdiente Ruf dieser Anstalt erhalten werde. Ich habe mit Vergnügen alles getan, was auf diesen Zweck hinwirken kann, und werde mit dem größten Vergnügen mich immer für diesen so wichtigen Zweig der Wirksamkeit der Patriotischen Gesellschaft tätig zeigen.[79] Dann schlug er eine Kommission vor, um die etwas erschlaffte Tätigkeit[80] wiederzubeleben. Aus der Kommission wurde nichts, da die politische Konjunktur umschlug und das französische Kaiserreich unterging.
Das Problem aber blieb. Die Rettungsgesellschaft hatte den Großteil ihrer Geräte verloren, vielfach durch Vandalismus und Diebstahl. Sie mussten wiederbeschafft werden. Abendroths Idee: ein Zuschuss aus der Staatskasse. Dazu wird und kann die Stadt raten, wenn es zweckmäßig angetragen und etwa auf 8–900 Mark beschränkt wird; ich glaube, daß dies noch in diesem Jahre zu bewirken ist, wenn es gehörig eingeleitet, von Bartels abseiten der Polizei angetragen, von Amsinck, Westphalen und anderen unterstützt wird.[81] Die Partei der Verbesserung wurde mobilisiert, es klappte aber nicht. Im Senat musste gesammelt werden. Die großzügigeren Herren gaben 30 Mark, 15 die sparsameren. Zusätzlich sprang die Averhoff-Stiftung ein.[82] Mit Erfolg. Gegen 1830 hatte sich die Rettungsgesellschaft für Ertrunkene zu einer allgemeinen Erste-Hilfe-Einrichtung entwickelt, zuständig für alle Fälle in denen augenblickliche Hilfe erfordert wird.[83]
Die Abkürzungen StAHH, StAB und StACux beziehen sich auf Bestände der Stadt- und Staatsarchive von Hamburg, Bremen und Cuxhaven; die Fußnoten auf die Literaturliste.
[1] Finder: Bürgertum, S. 208f.
[2] Zitiert nach Finder: Bürgertum, S. 220f.
[3] Bartels an Günther, 4.7.1804, zitiert nach: Die Gesundheitsverhältnisse, S. 64.
[4] Rambach: Versuch, S. 324f.
[5] Rambach: Versuch, S. 375.
[6] Rambach: Versuch: S. 381–397.
[7] Rambach: Versuch, S. 390.
[8] Hübbe/Plath: Ansichten, Bd. 1, S. 182.
[9] Rambach: Versuch, S. 377.
[10] Rambach: Versuch, S. 376f.
[11] Böning: Presse, S. 258–260.
[12] Trepp: Männlichkeit, S. 327.
[13] Rambach: Versuch, S. 95.
[14] Rambach: Versuch, S. 96.
[15] Beneke: Tagebücher, 24.2.1795, 26.2.1795.
[16] Beneke: Tagebücher, 4.10.1797.
[17] Beneke: Tagebücher, 16.11. und 17.11. 1814.
[18] Beneke: Tagebücher, 19.11.1814.
[19] Beneke: Tagebücher, 15.12.1814.
[20] Beneke: Tagebücher, 17.12.1814
[21] Beneke: Tagebücher, 28.10.1796.
[22] Beneke: Tagebücher, 5.2.1811.
[23] Rambach: Versuch, S. 345. John Brown musste auch für ärztliche Scherze herhalten. Ganz nach brownschen Grundsätzen erhöhten wir durch Weingeist, Freude und andere sthenische Mittel unsere Exzitabilität. Mit anderen Worten: Hier betranken sich Dr. Chaufepié und seine Freunde – und zwar auf die amerikanische Unabhängigkeit. Chaufepié an Kerner, 6. u. 9.7.1796, zitiert nach Fritz: Kerner, S. 310.
[24] Rambach: Versuch, S. 311 und 322.
[25] Beneke: Tagebücher, 19.7.1816.
[26] Bartels: Briefe, Bd. 3, S. 839.
[27] StAHH, Senat Cl I Lit Pb Vol 8g Fasc 160d, Bartels an Abendroth, 6.7.1802.
[28] Abendroth’sche Lebenserinnerungen, S. 3.
[29] Evans: Tod, S. 245.
[30] Evans: Tod, S. 248.
[31] Abendroth’sche Lebenserinnerungen, S. 3.
[32] Abendroth’sche Lebenserinnerungen, S. 3.
[33] Mönckeberg: Jahren, S. 89.
[34] StAHH, Familie Bartels Johann Heinrich Bartels III e 1 b, Tagebuch, 20.1.1786.
[35] StAHH, Familie Bartels Johann Heinrich Bartels III e 1 b, Tagebuch, 20.1.1786.
[36] Rambach: Versuch, S. 395.
[37] StAHH, Familie Bartels Johann Heinrich Bartels III e 1 b, Tagebuch, 20.1.1786.
[38] Heß: Hamburg, Teil 2, S. 265–329.
[39] Minder: Briefe, S. 247.
[40] Rambach: Versuch, S. 417.
[41] Rambach: Versuch, S. 417.
[42] Rambach: Versuch, S. 418.
[43] Heß: Hamburg, Teil 2, S. 273.
[44] Heß: Hamburg, Teil 2, S. 267f.
[45] Heß: Hamburg, Teil 2, S. 314–316.
[46] Rambach: Versuch, S. 416.
[47] Heß: Hamburg, Teil 2, S. 275.
[48] Heß: Hamburg, Teil 2, S. 276.
[49] Heß: Hamburg, Teil 2, S. 225–235; Rambach: Versuch, S. 423–426.
[50] Hannmann: Wimmel, S. 31.
[51] An die Beförderer, S. 5.
[52] Bärmann: Hamburg, S. 106f.
[53] Abendroth’sche Lebenserinnerungen, S. 3.
[54] Heß: Hamburg, Teil 2, S. 229.
[55] Buek, Handbuch, S. 8f., die Zahl stammt aus einer Erhebung für 1826, die Größenordnung änderte sich diesen Jahrzehnten nicht.
[56] Heß: Hamburg, Teil 2, S. 229f.
[57] Heß: Hamburg, Teil 2, S. 231–235.
[58] Heß: Hamburg, Teil 2, S. 233.
[59] Neddermeyer: Statistik, S. 538.
[60] Verhandlungen und Schriften, Bd. 6 (1801), S. 504–512.
[61] Rambach: Versuch, S. 437.
[62] Verhandlungen und Schriften, Bd. 6 (1801), S. 508.
[63] Beneke: Geschichte und Genealogie, S. 62.
[64] Beneke: Tagebücher, 8.10.1800.
[65] Anderson: Sammlung, Bd. 5, S. 288–295.
[66] Verhandlungen und Schriften, Bd. 6 (1801), S. 505.
[67] Verhandlungen und Schriften, Bd. 7 (1807), S. 77–80.
[68] Gallois: Geschichte, Bd. 3, S. 171.
[69] Diese Formulierung benutzt Seelig: Entwicklung, S. 114.
[70] Abendroth: Ritzebüttel, Tl. 1, S. 85.
[71] Abendroth: Ritzebüttel, Tl. 1, S. 84.
[72] Neddermeyer: Statistik, S. 527.
[73] Abendroth: Ritzebüttel, Tl. 1, S. 88.
[74] Verhandlungen und Schriften, Bd. 1 (1792)., S. 77f.; Bd. 3, S. 356. Die Behörden waren daran nicht schuldlos. 1749 regelte der Senat, dass Wasserleichen dem Herrn Doktor Cropp für seine anatomischen Demonstrationen zu übergeben seien. Zitiert nach Rodegra: Fricke, S. 47. Für die einfachen Leute sicher das amtliche Imprimatur für ihre Vorurteile.
[75] Verhandlungen und Schriften, Bd. 3 (1795), S. 362–381; Rambach: Versuch, S. 428–431.
[76] Verhandlungen und Schriften, Bd. 3 (1795), S. 383–417.
[77] Verhandlungen und Schriften, Bd. 3 (1795), S. 427f.
[78] Hübbe/Plath: Ansichten, Bd. 2, S. 183.
[79] Abendroth an die Patriotische Gesellschaft, 12.2.1813, zitiert nach Kowalewski: Aufgaben, S. 95.
[80] Abendroth an die Patriotische Gesellschaft, 12.2.1813, zitiert nach Kowalewski: Aufgaben, S. 95.
[81] Abendroth an F. J. L. Meyer, 28.10.1814, zitiert nach Kowalewski: Aufgaben, S. 97.
[82] Amsinck an F. J. L. Meyer, 8.12.1814, Kowalewski: Aufgaben, S. 98.
[83] Schmidt: Hamburg, S. 150.